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Fischer

Regelmässiges Taiji Training fördert die Selbstwahrnehmung und verbessert das eigene Körpergefühl. Korrekturen spielen dabei eine zentrale Rolle. Am Anfang sind diese noch extern und grob. Mit der Zeit lernt der Körper, sich selber immer besser zu positionieren und in den Bewegungen die Körperstruktur optimal einzustellen. Diese sogenannten Selbstkorrekturen sind was vom wichtigsten im Taiji und werden immer kleiner bis sogenannte Mikrokorrekturen entstehen.

Eine gute Mechanik ist für alle Arten von Sport enorm wichtig. Es erleichtert die Bewegungen und mindert, bei intensivem Training, den Verschleiss. Im Taiji kombinieren wir Bewegungsmechanik mit Körpermechanik. Mit der Zeit optimiert der Körper diese und lernt sich automatisch zu korrigieren und zu verbinden.

Bewegungsmechanik und Körpermechanik

Die Bewegungsmechanik beinhaltet die Art wie bewegt wird. Zum Beispiel wie ein Gewichtswechsel eingeleitet wird oder wie sich eine Hand nach oben bohrt. Die Bewegungsmechanik ist eng verknüpft mit den einzelnen Elementen der Form und steht am Anfang im Zentrum des Trainings. Viele der Anforderungen fördern die Bewegungsmechanik.

Als Körpermechanik wird das Prinzip der Bewegung angesehen, welche ohne grössere äussere Bewegung vonstatten geht. Es beinhaltet Aspekte wie das Schlissen des vorderen Teils des Oberkörpers beim nach unten drücken oder die spiralige Rotation bei Oberkörperdrehungen. Die Körpermechanik entwickelt sich durch ein tieferes Verständnis der Kraftpfade und dem Sinn einer Bewegung.

Externe Korrekturen

Wenn jemand das erste Mal in den Unterricht einer Chen Taiji Gruppe geht oder einen Einführungskurs besucht, dann wird sehr schnell mal die Stellung oder eine Bewegung vom Lehrer korrigiert. Ist am Anfang vielleicht ein bisschen fremd aber notwendig, damit die Bewegungen erkannt werden und klare Eckpunkte entstehen. Zum Beispiel kann eine Korrektur sein, die verbesserte Position nach einer Gewichtsverlagerung damit die Stabilität gewährleistet wird.

Die Korrekturen können je nach Familientradition verschieden sein, das Vorgehen ist jedoch immer das Selbe. Am Anfang sind sie eher gross und werden mit der Zeit immer kleiner. Ist ein philosophisches Grundprinzip im Taiji, vom Grossen ins Kleine. Jedoch werden sie immer von jemand anderem angebracht. Das Ziel ist, eine einheitliche Bewegung mit einem optimalen Zusammenspiel der einzelnen Teile des Körpers zu erreichen.

Wichtig ist dabei zu verstehen, dass diese Korrekturen nicht Fehler sind, und dass nicht was falsch gemacht wurde. Sondern, dass die Korrekturen helfen das System an der Basis gut zu lernen. Auch sind diese Korrekturen von Person zu Person anders, da die Voraussetzungen bei jedem Menschen verschieden sind.

Externe Korrektur

Automatische Selbstkorrekturen

Die verschiedenen Mechaniken und externen Korrekturen gilt es so tief zu integrieren, bis sie ohne zu überlegen automatisch greifen. Vorallem im Alltag, meine damit nicht, dass von jetzt an Brot geschnitten wird wie wenn man ein Schwert in der Hand hält. Aber, dass sich der Körper selber in den Bewegungen des Alltags wie spazieren oder Sitzen automatisch korrigiert. Was wird denn automatisch korrigiert? Es sind dies die Verbindungen im Körper, dass sich die einzelnen Teile nicht voneinander unabhängig Bewegen, sondern es eine Einheit ist.

Durch vielfaches Wiederholen der komplexeren Bewegungen in der Taiji Form wird mit der Zeit automatisch korrigiert. Auf eine Art und Weise, dass möglichst wenig Widerstand in der Körperstruktur vorhanden ist und die einzelnen Körperteile gut verbunden sind. Dies kann nur automatisiert von statten gehen, wenn bewusst mit Denkarbeit diese einzelnen Korrekturen in jeder Bewegung durchgeführt werden, dann wirken die Bewgungen wie ein Roboter. Das Hirn ist gar nicht im Stande all die verschiedenen Teile des Körpers gleichzeitig zu korrigieren.

Mikrokorrekturen

Ist nun vieles automatisiert, dann werden die Korrekturen dynamisch. Der Körper passt sich selber einer neuen Position in der Bewegung an. Die Kraftrichtung ist klar und Positionen werden automatisch eingenommen. Die Muskeln, das Fleisch, Faszien und Bindegewebe arrangiert sich wie von selbst als eine Einheit um das Skelett herum. Dabei kann der Fokus  ohne grosse Mühe auf den Sinn der Bewegung gelegt werden. Es hat sich eine sehr tiefe Sensibilität und Natürlichkeit eingestellt. An diesem Punkt rede ich von Mikrokorrekturen.

Natürlich entsteht dies nicht von einem Tag auf den anderen, viel wichtiger ist, dass der Weg klar ist und die einzelnen Schritte nacheinander durchgegangen werden.

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